Ergebnisse Statuskolloquium 2018
Das alljährlich stattfindende Statuskolloquium Umweltforschung hat zum Ziel, die hohe Qualität der Umweltforschungsprojekte in Baden-Württemberg zu sichern. Zu diesem Zweck präsentieren die landesgeförderten Projekte hier ihre methodischen Ansätze und Zwischenergebnisse vor Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Während des Statuskolloquiums Umweltforschung 2018 wurden als ergänzendes Format „interaktive Mittagspausen“ zu vier zentralen Themengebieten der geförderten Forschungsvorhaben durchgeführt. Ziel des für alle Anwesenden offenen Angebots war es, gemeinsam in einem moderierten Prozess die aktuellen fachlichen Herausforderungen zu sammeln, sowie Anregungen für die Forschungsförderung zu erarbeiten. Die Ergebnisse dieses Austauschs wurden auf Flipcharts dokumentiert und abschließend von allen Teilnehmenden individuell nach Dringlichkeit bewertet. Die fünf jeweils meistgenannten Punkte sind im Folgenden aufgeführt:
Geothermie
- Demonstrationsvorhaben und Planungen zusammen mit der Bevölkerung durchführen
- Anreize schaffen, um Stadtwerke einzubeziehen
- Erforderlich sind Demovorhaben, um die Realisierbarkeit aufzuzeigen und damit die Industrie Vertrauen gewinnt. Es sollten auch Pilotvorhaben mit mehr Nachahmer-Workshops angestoßen werden.
- Geothermie sollte größer, zentraler und systemischer gedacht werden; dies beinhaltet auch die Öffentlichkeitsarbeit. Um die Energiewende zu gestalten, muss Wärme als Dienstleister gesehen werden.
- Sozial- und Kulturwissenschaften sollten in Projekte integriert und so Inter- und Multidisziplinarität praktiziert werden.
Nachhaltige Digitalisierung in der Arbeitswelt
- Vorschläge dafür, was Mitarbeiter dauerhaft motiviert, nachhaltige Digitalisierung aktiv zu gestalten
- Mehrwert für die Umwelt aufzeigen
- Gamification (spielerischer Ansatz)
- TCO-Ansatz entwickeln um Transparenz bei anfallenden Kosten herzustellen (TCO = total cost of ownership)
- Konzepte zur Steigerung der Benutzerfreundlichkeit von Gebäudetechnik entwickeln
- Automatisierungspotenziale von Gebäudetechnik
- im Büro: stärkere Kopplung von Raumautomatisation und Gebäudetechnik
- Nachhaltigkeitsaspekte im Lebenszyklus von Digitalisierungsinfrastruktur:
- möglichst lange Lebensdauer der Produkte
- reduzierter Rohstoffverbrauch
- soziale Gesichtspunkte bei Beschaffung
- Internationalisierung der Produktion betrachten
- Datenschutz
- Spannungsverhältnis zwischen technischen Möglichkeiten und Datenschutz der Betroffenen. Wege diskutieren, mit bestehenden Datenschutzkonflikten konstruktiv umzugehen.
Transformation des Energiesystems BW
- Co-Design: Projekte müssen gemeinsam mit den Stakeholdern geplant werden, damit diese nicht abspringen.
- Projekten Raum und Zeit für Entwicklung geben
- Hinsichtlich der Integration von konkreten Praxisbeispielen in die Entwicklung von allgemeinen Lösungsansätzen besteht noch Verbesserungsbedarf
- Kein zu innovativer Ansatz
- Akteure müssen bereit sein teilzunehmen
- forscherische Freiheit sollte gewährleistet bleiben
- Sozialwissenschaftliche Komponente fehlt
- Adressaten / Nutzer einbeziehen!
Wasserstoff
- Wasserstoff dient der zeitlichen Entkopplung von Erzeugung – Verbrauch
- Japan mit Vorbildfunktion: Strategieplan für Wasserstoff
- Erneuerbare Energien üben Druck auf die Entwicklung der Wasserstofftechnologie aus, denn die Gesamtmenge an erneuerbaren Energien könnte durch Wasserstoff als Zwischenspeicher nutzbar gemacht werden.
- Wasserstoff-Fixierung voranbringen
- Frühzeitig beginnen, um das Ziel, Wasserstoff als Energieträger in Deutschland bis 2050 bereitzustellen, einhalten zu können.